Magdalena Saigers Buch „Was Ihr nicht seht oder: Die absolute Nutzlosigkeit des Mondes“, erschienen 2021 bei Edition Nautilus, ist ein neuer und auffälliger Roman.
Das Buch hat schon ein gelungenes Erscheinungsbild und ist eindeutig bibliophil. Das ist beachtenswert, weil es im Text auch um Papier geht.
Die junge Autorin erfindet eine gelungene Story über einen Aussteiger aus der Kunstwelt; einen, der trotz Erfolg keinen Sinn gefunden hat und nun ganz neue Wege geht. Das Buch ist eine Auseinandersetzung mit Kunst, der Einsamkeit und mit der Idee, Kunst nicht für andere zu machen.
Der alte Gedanke, den schon Benjamin Constant formuliert hatte, dass nämlich ein Zweck die Kunst sich selbst entfremdet, wird im Buch nicht erklärt, sondern gezeigt. Es ist ein wunderbar flüssig geschriebener Roman, dessen eigenständige Sprache mich schnell gefangen nahm. Wer wie ich das Medium Papier interessant findet, findet noch einen weiteren Grund, diesen Roman zu mögen.
Für Sprachhasser, Papierfeinde und Nicht-Intellektuelle ist das Buch nichts. Es setzt eine gewisse Bildung voraus und ist daher, schätze ich, für Jugendliche nur bedingt geeignet. Wer einen Roman sucht, der sie oder ihn in eine andere Welt entführt, weit weg von den Schrecken der Tagespolitik und der Zeitungen, der / dem empfehle ich das Buch wärmstens: es ist schön zu lesen, man lernt viel, es sieht gut aus, fühlt sich gut an und es ist ein echtes und sehr besonderes Erlebnis.
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